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Gottesdienst, 06.07.2025

Hier können Sie nach dem Gottesdienst den Ablauf nachlesen!

Begrüßung

Lied: EG 161, 1-3 Liebster Jesu, wir sind hier

Votum: Im Namen …
Gem.:  Amen

Psalm 92 (EG 737 im Wechsel)
Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster,
des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen.
Denn, HERR, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Taten deiner Hände.
HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.
Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr begreift es nicht.
Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Übeltäter blühen alle – nur um vertilgt zu werden für immer!
Aber du, HERR, bist der Höchste und bleibest ewiglich.
Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.
Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen.
Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein,
dass sie verkündigen, wie der HERR es recht macht; er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm.
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten!
Gem.:  Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Kyrie-Gebet: Darum rufe ich zu dir
Gem.: Herr, erbarme dich. Christe, erbarme dich. Herr, erbarm dich über uns

Gnadenzuspruch: … Ehre sei dir, o Herr!
Gem.: Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende

Gebet: … Ewigkeit!
Gem.: Amen

Schriftlesung aus Matthäusevangelium 11, 25-30 (Gute Nachricht)
Danach rief Jesus: »Vater, Herr über Himmel und Erde, du hast angefangen, deine Herrschaft aufzurichten. Das hast du den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unwissenden hast du es offenbar gemacht. Dafür preise ich dich! Ja, Vater, so wolltest du es haben! Mein Vater hat mir alle Macht übergeben. Niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand den Vater, nur der Sohn – und die, denen der Sohn ihn offenbaren will. Ihr plagt euch mit den Geboten, die die Gesetzeslehrer euch auferlegt haben. Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen! Ich quäle euch nicht und sehe auf niemand herab. Stellt euch unter meine Leitung und lernt bei mir; dann findet euer Leben Erfüllung. Was ich anordne, ist gut für euch, und was ich euch zu tragen gebe, ist keine Last.«
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren!
Gem.: Halleluja, halleluja, halleluja!

Glaubensbekenntnis

Lied: EG 573, 1-3 Lobt den Herrn

Predigt mit Predigttext aus 1. Korintherbrief 1, 26-30
Schaut doch euch selbst an, Brüder und Schwestern! Wen hat Gott denn da berufen? Es gibt ja nicht viele unter euch, die nach menschlichen Maßstäben klug oder einflussreich sind oder aus einer angesehenen Familie stammen. Gott hat sich vielmehr in der Welt die Einfältigen und Machtlosen ausgesucht, um die Klugen und Mächtigen zu demütigen. Er hat sich die Geringen und Verachteten ausgesucht, die nichts gelten, denn er wollte die zu nichts machen, die in der Welt etwas ›sind‹. Niemand soll sich vor Gott rühmen können. Euch aber hat Gott zur Gemeinschaft mit Jesus Christus berufen. Mit ihm hat er uns alles geschenkt: Er ist unsere Weisheit – die wahre Weisheit, die von Gott kommt. Durch ihn können wir vor Gott als gerecht bestehen. Durch ihn hat Gott uns zu seinem heiligen Volk gemacht und von unserer Schuld befreit. Es sollte so kommen, wie es in den Heiligen Schriften steht: »Wer sich mit etwas rühmen will, soll sich mit dem rühmen, was der Herr getan hat.«

Liebe Gemeinde,
vielleicht kennen Sie die Geschichte von den zwei Mönchen, die sich auf den Weg machen, das größte Glück zu finden. Sie hatten in einem alten Buch voller tiefgründiger Weisheiten gelesen, dass sie sich auf die Suche begeben müssten, um diesen Ort zwischen Himmel und Erde zu finden. So durchwanderten sie die Welt, überstanden unzählige Gefahren und überwanden große Herausforderungen und ließen sich nicht von ihrem großen Ziel abbringen. Sie hatten gelesen, dass sie am Ende eine besondere Tür durchschreiten müssten, um letztlich den ersehnten Raum zu erreichen.
Nach einer langen, entbehrungsreichen Pilgerreise standen sie schließlich vor der besagten Tür und öffneten sie mit bebenden Herzen. Als sie den Raum betreten hatten, fanden sie sich in ihrer eigenen Klosterzelle wieder. Die Prophezeiung dabei war, dass sie in diesem Raum Gott finden würden (nachzulesen bei Axel Kühner: „Überlebensgeschichten“, S. 192).
In dieser Geschichte steckt nach meiner Wahrnehmung viel Wahrheit und Weisheit drin. Die erste Frage, die man sich vermutlich spontan stellt, ist, warum sie sich überhaupt aufgemacht haben, wenn sie doch schon von Anfang an bereits am Ziel ihrer Reise waren. Wenn man das Ganze ernstnimmt, kommt man früher oder später zu der Einsicht, dass Gott immer schon da ist und auch immer schon da sein wird, wo man hingeht. Es geht also nicht um irgendeinen konkreten Ort in dieser Welt, um Gott zu begegnen, sondern es geht vielmehr um die Frage, warum die Mönche das nicht schon viel früher erkannt haben.
Offensichtlich können wir Menschen Gott nicht einfach so erkennen, irgendetwas hält uns ab. Oder anders formuliert: Wir müssen unsere Scheuklappen wahrnehmen, die uns den Blick auf ihn verstellen. Erstaunlich ist, dass dies nach Jesus und Paulus weniger die „einfach gestrickten“ Menschen sind, sondern eher diejenigen, die es im Leben zu etwas gebracht haben, nämlich die Gelehrten, die Prominenten, die Erfolgreichen, die Mächtigen, die Reichen und -wie Jesus in Bezug auf die strengen Gesetzeslehrer zeigt- ebenso auch die Religiösen.
Was haben die gemeinsam, was sie von Gott abhält? Der springende Punkt scheint mir zu sein, dass sich alle etwas in dieser Welt aufgebaut haben, was ihnen Halt, Anerkennung oder Sicherheit bietet. Die Weisen verlassen sich auf ihre Weisheit, die Prominenten auf ihren sozialen Status, die Erfolgreichen auf ihren Erfolg, die Mächtigen auf ihre Macht, die Reichen auf ihren Reichtum und auch die Religiösen auf ihre Religiosität.
Und genau dies versperrt ihnen die Sicht auf Gott, der die Freiheit des Menschen respektiert und zulässt, obwohl diese ihn dabei mehr und mehr aus den Augen verlieren, während die einfachen, kindlichen, offenen Menschen weniger auf sich selbst bauen, sondern ihre Sehnsucht und Sinnsuche zumindest offenhalten. Natürlich haben auch sie ihre Probleme mit Gott, und bauen während ihrer „Pilgerreise“ durchs Leben auf falsche Sicherheiten und „Ersatzgötter“, die ihnen nicht helfen können, weil sie zu dieser Welt gehören, die einmal mit allem, was nicht Gott und zu seiner unsichtbaren, ewigen Welt gehört, vergehen wird.
Aber sie klammern sich vielleicht nicht so stark an etwas Bestimmtes. Im Grunde ist es ein Missverständnis zu meinen, dass irgendjemand auf dieser Welt Gott wirklich „finden“ könnte. Vielmehr ist es Gott selbst, der uns in Jesus Christus gefunden hat, und am Ende der Zeit werden wir uns von ihm finden lassen, weil es so Gottes Plan ist, wie Paulus sagt: „Durch ihn (Jesus Christus) können wir vor Gott als gerecht bestehen. Durch ihn hat Gott uns zu seinem heiligen Volk gemacht und von unserer Schuld befreit.“
Am Ende ist Gott bereit, uns allen die „Scheuklappen“ abzunehmen und uns von unserer Schuld zu befreien. Der Grad der Entfremdung und Schuld ist nicht entscheidend, sondern lediglich die Bereitschaft, alles andere, was sich angemaßt hat, an Gottes Stelle zu treten, für immer hinter sich zu lassen, um sich Gott und seiner umfänglichen Liebe ganz auszuliefern.
Die Geschichte von den beiden Mönchen lehrt noch etwas Weiteres. Es ist ein Irrtum zu meinen, man könne, wenn man wisse, dass man am Ende der Reise wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt, sich den Weg ja gleich sparen. Denn es ist nicht ohne Grund, dass Gott unseren Lebensweg uns selbst überlässt. Die Kämpfe und Herausforderungen, die wir unterwegs bestehen, machen unser Leben reicher und prägen unsere Persönlichkeit. Denn die Freiheit ist mit das größte Geschenk, das Gott uns für die begrenzte Zeit unseres irdischen Lebens zugesteht.
Denn Freiheit ermöglicht Verantwortung. Das birgt zwar das Risiko, auf Abwege zu geraten und schuldig zu werden, aber es eröffnet auch echte Beziehungen, die durch Respekt, Liebe und noch manches mehr wachsen können. Und das gilt nicht nur für die Beziehung zu anderen Menschen und zu anderen Lebewesen, sondern auch und insbesondere in Bezug auf Gott. Im Hebräischen heißt Gott erkennen zugleich ihn zu lieben. Und sich von Gott geliebt zu wissen und andere zu lieben ist das Wertvollste, womit wir unsere begrenzte Lebenszeit ausfüllen können. Oder um es in den Worten der Geschichte von den beiden Mönchen zu sagen:
Es ist das größte Glück, das wir finden können.

Lied
: EG 209, 1-4 Ich möchte´, dass einer mit mir geht

Fürbitten

Vaterunser

Lied: EG 625, 1-3 Wir strecken uns nach dir

Segen
Gem
.: Amen, Amen, Amen 



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