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Evangelische Kirchen als Zeichen gelebter Frömmigkeit

Der christliche Glaube fand am Mittelrhein um 570 n. Chr. Eingang durch das missionarische Wirken des heiligen Goar. Auch in Braubach dürfte sich in dieser Zeit eine christliche Gemeinde gebildet haben.

Die erste urkundliche Erwähnung Braubachs aus dem Jahr 691 n. Chr. deutet darauf hin, dass es bereits um 600 eine christliche Gemeinde in unserer Stadt gab.

Neben der Barbarakirche, die 1276 an den Nordwestturm der Stadtmauer erbaut wurde und heute als Gemeindehaus genutzt wird, ist die Martinskapelle das älteste noch erhaltene Gotteshaus die erstmals um 1000 als eine der Kirchen des Stifts St. Kastor zu Koblenz erwähnt wird.

Es ist anzunehmen, dass die Christen in Braubach auch in den vier Jahrhunderten zuvor ein Gotteshaus hatten. Urkunden, die auf eine frühere Kirche hinweisen, wurden bisher nicht gefunden. Aber ein Flurname und Ausgrabungen weisen auf die Existenz einer Kirche noch vor der Martinskapelle hin. Der Flurname "Kerkerts" wurde im Laufe der Zeit wie folgt abgewandelt: 1321 - in superiori Kirchgazzin, 1370 - in Kirchgaß, 1560 - uf Kirckges, 1598 - in Kirchgaß, 1627 - in Kirckes, 1753 - in Korrgertz. An der "Kirchgaß" dürfte auch eine Kirche gestanden haben, die noch älter war als die Martinskapelle. Grabfunde, die im Bereich der Heinrich-Schlusnus-Straße vom Haus Rheinberg Richtung Lahnstein gemacht wurden, weisen auf einen fränkischen Friedhof hin. Friedhöfe wurden aber in früheren Jahrhunderten in unmittelbarer Nähe einer Kirche angelegt.

Wahrscheinlich wurden die Reste der ersten Braubacher Kirche durch die Burg Rhinberg (1300 - 1460) und ein Zehnthaus überbaut. Es spricht einiges für die Annahme, dass die Markuskirche unweit jener Stelle errichtet wurde, wo sich schon vor über 1000 Jahren Christen zum Gottesdienst versammelten.

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