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Gottesdienst, 14.09.2025

Hier können Sie nach dem Gottesdienst den Ablauf nachlesen!

Begrüßung

Liedvortrag (Boomplaster): Mary, did you know

Votum: Im Namen des Vaters…

Gebet des Jona im Bauch des Fisches (Jonabuch, Kapitel 2, Gute Nachricht)
»In meiner Not rief ich zu dir, Herr, und du hast mir geantwortet. Aus der Tiefe der Totenwelt schrie ich zu dir und du hast meinen Hilfeschrei vernommen. Du hattest mich mitten ins Meer geworfen, die Fluten umgaben mich; alle deine Wellen und Wogen schlugen über mir zusammen. Ich dachte schon, du hättest mich aus deiner Nähe verstoßen, deinen heiligen Tempel würde ich nie mehr sehen. Das Wasser ging mir bis an die Kehle. Ich versank im abgrundtiefen Meer, Schlingpflanzen wanden sich mir um den Kopf. Ich sank hinunter bis zu den Fundamenten der Berge und hinter mir schlossen sich die Riegel der Totenwelt. Aber du, Herr, mein Gott, hast mich lebendig aus der Grube gezogen. Als mir die Sinne schwanden, dachte ich an dich und mein Gebet drang zu dir in deinen heiligen Tempel. Wer sich auf nichtige Götzen verlässt, bricht dir die Treue. Ich aber will dir danken und dir die Opfer darbringen, die ich dir versprochen habe; denn du, Herr, bist mein Retter.«

Gebet

Schriftlesung: Matthäusevangelium 14, 22-33 (Hoffnung für alle)
Gleich darauf drängte Jesus seine Jünger, in ihr Boot zu steigen und an das andere Ufer des Sees vorauszufahren. Er selbst blieb zurück, denn er wollte erst noch die Leute verabschieden. Dann ging er auf einen Berg, um ungestört beten zu können. Bei Einbruch der Nacht war er immer noch dort, ganz allein. Die Jünger waren schon weit draußen auf dem See, als ein Sturm heraufzog. Der starke Gegenwind peitschte die Wellen auf und machte dem Boot schwer zu schaffen. In den frühen Morgenstunden kam Jesus über den See zu ihnen. Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, waren sie zu Tode erschrocken. »Es ist ein Gespenst!«, meinten sie und schrien voller Entsetzen.
Aber Jesus sprach sie sofort an: »Habt keine Angst! Ich bin es doch, fürchtet euch nicht!« Da rief Petrus: »Herr, wenn du es wirklich bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.« »Komm her!«, antwortete Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem Wasser entgegen. Kaum war er bei ihm, da merkte Petrus, wie heftig der Sturm um sie tobte. Er erschrak, und im selben Augenblick begann er zu sinken. »Herr, hilf mir!«, schrie er. Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen, hielt ihn fest und sagte: »Vertraust du mir so wenig, Petrus? Warum hast du gezweifelt?« Sie stiegen ins Boot, und der Sturm legte sich. Da fielen sie alle vor Jesus nieder und riefen: »Du bist wirklich der Sohn Gottes!«

Glaubensbekenntnis

Liedvortrag (Boomplaster): Mighty Warrior

Predigt (Dialog)
Liebe Gemeinde,
ich freue mich, heute wieder einmal mit Joelle Schier einen Gottesdienst zu halten, den wir beide vorbereitet haben. Joelle hat das Thema ausgesucht, neuere geistliche Liedern dazu gefunden und Texte für die Predigt und Fürbitten erarbeitet. Wir möchten nun die Predigt in Dialog-Form mit Fragen und Antworten gestalten.
Joelle, du magst starke, symbolträchtige Bilder. Die Sturmstillung von Jesus auf dem See Genezareth ist nicht bloß die Schilderung eines Naturwunders. Die Geschichte hat auch eine symbolische Seite. Was verbindest du mit dem See?
Joelle: Ich stelle mir das Leben vor wie ein großer Ozean. Es gibt Zeiten, da ist der Ozean still, und Zeiten, wo er stürmisch ist. Es ist so, dass die Tiefe des Meeres unsere Gefühle und Gedanken widerspiegeln. Wir tauchen tief ein in das Leben mit unseren Gedanken und Gefühlen und dabei können wir uns darin verlieren. Wenn zu viel auf uns einströmt, können wir die Orientierung verlieren. Dann hilft uns der Blick auf Jesus. Wir können dann wie Petrus ihm die Hand entgegenstrecken, und er zieht uns aus der Tiefe heraus, und wir gehen nicht mehr unter.

Was ist dir bei der Begegnung zwischen Jesus und seinen Jüngern und insbesondere zwischen Jesus und Petrus im Sturm auf dem See aufgefallen?
Joelle: Die Jünger kämpften darum, sich über Wasser zu halten. Als Petrus Jesus erkannte, wollte er mutig zu ihm aufs Wasser kommen. Aber als er auf dem Wasser war, bemerkte er, wie sehr der Sturm tobte. Da erschrak er und bekam Angst und fing an zu sinken. Als er dann um Hilfe schrie, streckte Jesus ihm sofort die Hand entgegen und hielt ihn fest. Danach hörte der Sturm auf. „Vertraust du mir so wenig, Petrus? Warum hast du gezweifelt“, so fragt Jesus Petrus etwas traurig. Wenn wir zweifeln, so sinken wir durch unsere Zweifel und Ängste, weil wir Jesus in dem Moment nicht mehr vertrauen. Wir trauen ihm nicht zu, dass er alles in seiner Hand hat. Wenn wir aber dann wieder auf Jesus schauen, so achten wir nicht mehr so auf dem Sturm und fühlen uns in seiner Gegenwart sicher. Wir müssen einfach lernen, immer wieder auf Jesus zu schauen.
Wenn du das so sagst, dann klingt das für mich weniger nach theoretischen Überlegungen, sondern mir scheint, du hast das mit Jesus bzw. mit Gott selbst so erlebt. Wie wichtig ist dir diese Erfahrung? Und was hilft sie dir in deinem Alltag?
Joelle: Manchmal wenn ich mich so fühle, als würde mein Leben nur von Chaos erfüllt sein, denke ich in diesem großen Sturm an Jesus, und dass er meine Hand hält und mit mir gemeinsam da durchgeht. Er trägt mich durch diesen Sturm und schenkt mir wieder neue Hoffnung. Ich bin mir dann sicher, ich werde bei ihm niemals untergehen, weil er mir immer wieder seine Hand reichen wird. Es bedeutet mir alles zu wissen, dass Gott bei mir ist und mich liebt, und dass er mich durch meine Probleme hindurchträgt.
Danke für deine Offenheit, Joelle. Nun stelle auch mir einmal eine Frage! Sie darf auch persönlich sein.
Joelle: Herr Stock, haben Sie schon einmal einen Sturm erlebt, wo Sie Jesus durchgetragen hat? Wenn ja, was war das für ein Sturm? Und wie hat er Sie durchgetragen?
Ja, wenn du mit Sturm meinst, eine persönliche Krise, wo ich das Gefühl hatte, ich versinke mit meinem Glauben ins Bodenlose und finde keinen Halt mehr. Da fällt mir eine Situation ein, die sogar etwas mit einem Fluss zu tun hat. Es war kurz vor meinem Ersten Theologischen Examen in Marburg. Ich hatte schon einige Monate intensiv mich vorbereitet und gelernt. Das war nicht nur anstrengend, weil ich viel zu lesen und zu lernen hatte. Wenn man nicht bloß Zahlen und Fakten lernt, sondern sich mit gewichtigen Fragen des Lebens und des Glaubens auseinandersetzt, so verdichtet sich das Ganze beim intensiven Lesen und Nachdenken nochmal besonders.
Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern, als mich Zweifel so stark plagten, dass ich am Ufer der Lahn in Marburg stand und überlegte, was ich nun tun sollte. Denn ich hatte das Gefühl, mein Glaube war gerade untergegangen. So überlegte ich, nicht mehr Pfarrer werden zu wollen (das wollte ich nämlich schon seit meinem Abitur), sondern irgendeine andere Arbeit zu machen, wo ich keinen Glauben benötigte. In diesem Moment hatte ich wirklich das Gefühl, mein Glaube sei endgültig „untergegangen“, und nun müsse ich etwas völlig Anderes tun. Aber dann geschah etwas Überraschendes, was ich erst nicht richtig deuten konnte. Es passierte zunächst – nichts! Das war deswegen für mich überraschend, weil ich befürchtet hatte, ich würde nun in tiefe Verzweiflung und innere Leere geraten.
Ich weiß noch, dass ich damals zuerst gedacht habe: „Dann war der Glaube wohl doch nicht so wichtig für dich!“ Aber ich hatte früher als Jugendlicher, bevor ich mein Leben bewusst Jesus überlassen hatte, quälende Phasen von innerer Leere und Sinnlosigkeit erlebt. Doch das stellte sich nicht ein und kam auch später nicht. Es hat wirklich eine Zeit gebraucht, bis ich das verstehen konnte. Dazu muss ich ein bisschen ausholen. Als ich ins Studium ging an eine Universität, wo mehr der Zweifel als der Glaube gelehrt wurde, ging ich mit einem Bibelwort hin, dass mir wie ein Begleiter von Jesus geschenkt wurde (das habe ich übrigens mehrmals erlebt, wie ein Bibelwort mich in einer schwierigen Phase geleitet hat): „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“
Als ich damals an der Lahn in Marburg stand, ist tatsächlich etwas in mir zerbrochen. Aber es war meine falsche Überzeugung, dass meine Argumente für den Glauben an Jesus mich „über Wasser hielten“. Ich hatte tatsächlich keine Argumente mehr in der Hand, die mich angesichts der auf mich einstürmenden Fragen und Zweifel davor retten konnten, dass diese wie eine große Welle mich unter sich begruben. Aber aus heutiger Sicht verstehe ich, dass Jesus selbst es war, seine Hand, die mich wieder aus der Tiefe hochholte, sodass ich weiterlernen und das Examen machen konnte.
Es ist bei mir später durchaus so gewesen, wie du es für dich als Erfahrung und als Hoffnung formuliert hast und wie es auch Petrus erlebt hat: Jesus hat mich nie mehr so tief absinken lassen, dass ich in existentiellen Ängsten oder Verzweiflung untergegangen wäre. Das ist aus meiner heutigen Sicht eine unbeschreibliche Gnade Gottes. Diese Geschichte von der Sturmstillung und insbesondere die Szene, wo Petrus unterzugehen droht, weil er nicht auf Jesus schaut sondern auf den Sturm, hat mich immer schon berührt, seit ich diese Geschichte kenne. Und ich bin überzeugt, dass sie eine wirklich wesentliche Glaubenserfahrung erfasst. Zweifel und Ängste nehmen zu, wenn wir uns von Jesus abwenden, und uns auf die beängstigenden Dinge des Lebens fokussieren.
Unser Glaube (den wir selbst nicht in der Hand haben sondern Jesus) trägt uns und nicht wir selbst. Das ist mir einmal an der Frage deutlich geworden, die ich vermutlich einmal mit dieser Sturmstillungsgeschichte verbunden habe: „Wenn ich im Wasser unterzugehen drohe und Jesus mir die Hand reichen würde: Mit welcher Kraft werde ich aus dem Wasser gezogen?“ Es ist nicht meine eigene Kraft, die mich herauszieht, sondern es ist die Kraft seiner Hand. Das hat nach meiner Auffassung mindestens zwei grundlegende Konsequenzen für den Glauben. Zum einen ist der Glaube eine Kraft, die von Gott herkommt, und ich muss lernen, mich nicht auf mich selbst sondern auf ihn zu verlassen.
Zum anderen brauchen wir uns nicht zu ängstigen, wenn wir in „stürmische See“ geraten, egal ob es persönliche oder gesellschaftliche Krisen sind, über die man natürlich nicht einfach hinwegsehen kann. Lange Zeit hatte ich eine Postkarte auf meinem Schreibtisch (auf der ein Mann mit einem Regenschirm und ein Kind bei stürmischen Regen dargestellt sind) mit folgendem Wortlaut: „Gott hilft nicht an den Stürmen des Lebens vorbei, sondern er hilft mitten hindurch“. Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung.
                      
Lied: EG 396, 1-3.6 Jesu, meine Freude

Fürbitten
Lieber Gott, manchmal fühlen wir uns überwältigt von unseren Gefühlen und unseren Gedanken. Die Umstände und Probleme scheinen so groß zu sein, als würden wir in einem großen Sturm untergehen und keinen Halt mehr finden. Bitte schenke uns immer wieder deinen Halt, und erfülle unser Herz und unseren Geist mit deiner Liebe und deiner Gnade! Bitte erinnere uns dann daran, dass Jesus auf dem Wasser laufen konnte. Für dich ist kein Sturm zu groß und kein Gewässer zu tief. „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“
Großer Gott, wir unterschätzen oft deine Möglichkeiten und Wege zu uns Menschen. Unsere Körper sind den Naturkräften und Mächten dieser Welt ausgeliefert. Das lässt nicht nur uns, sondern auch dich klein und ohnmächtig erscheinen. Aber deine Wirklichkeit und Wahrheit durchdringt alles und will unsere Seelen erfassen und uns zum Guten und zur Gemeinschaft mit dir bewegen. Leider erkennen wir das oft erst in äußerster Not. Doch wenn wir es erkennen, o Gott, so hilf uns dies in unserem Herzen zu bewahren, denn es sind kostbare Glaubenserfahrungen, die uns helfen, das Richtige vom Falschen zu unterscheiden und deine wahre Größe zu erkennen und darüber froh zu werden.

Lieber Jesus, bitte hilf uns in Zeiten der Not auf dich zu schauen! Stärke unser Vertrauen, wenn Sorgen uns erdrücken wollen, und richte unseren Blick auf deine Liebe, die größer ist als jede Angst! Du bist unser Halt, wenn wir uns schwach fühlen. Schenke uns auch den Mut, in dunklen Stunden deinen Weg zu gehen! Führe uns als deine Gemeinde zusammen, dass wir einander tragen! Und lass uns stets erkennen, dass deine Hand uns hält am hellen Tag wir auch in der tiefen Nacht!

Dreieiniger Gott, wir sind von dir für deine ewige Gemeinschaft geschaffen worden. Du hast alles getan, damit wir in dieser Welt nicht verlorengehen, sondern unser Leben in dir finden und erfüllen können. Darum hilf uns, den Halt in dir zu finden, der uns innerlich freimacht, die Herausforderungen und Belastungen dieses Lebens anzunehmen und mit deiner Hilfe auch die Krisen durchzustehen. Und lass uns bewusstwerden, dass wir alle als große Familie von dir gedacht sind! Und wir wollen dankbar sein für vieles Gutes in unserem Leben. So freuen wir uns auch mit Rolf und Helga Beckmann, die heute ihre Diamantene Hochzeit feiern und um deinen Segen bitten. 
              
Vaterunser

Lied: EG+ 37, 1.2.4 Möge die Straße

Segen für das Diamantene Brautpaar
Der gütige Gott, der euch beide zusammengeschweißt hat kraft der Liebe, die in euch gewachsen ist: Er segne euch füreinander, dass ihr weiterhin zusammenhaltet in guten wie in schweren Zeiten! Er bewahre das gewachsene Vertrauen und die Liebe in euch und schenke euch weiterhin erfüllende Zeiten miteinander! Gott schenke euch, dass ihr die Früchte eures Lebens miteinander genießen und dankbar auf euer Leben zurückblicken könnt!
So segne und erfülle euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist in seinem Frieden!
                            
Segen

Liedvortrag (Boomplaster): Rescue


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