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Gottesdienst, 30.03.2025

Das Foto zeigt ein Fenster der Markuskirche.

An dieser Stelle können Sie nach dem Gottesdienst den Ablauf nachlesen!

Lied: EG 396, 1-3.6 Jesu, meine Freude

Votum: Im Namen …
Gem.:  Amen

Psalm 84 (EG 734)
Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth!
Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.
Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen –
deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott.
Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar.
Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!
Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum Quellgrund und Frühregen hüllt es in Segen.
Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion.
Herr, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs!
Gott, unser Schild, schaue doch; sieh doch an das Antlitz deines Gesalbten!
Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend.
Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in der Gottlosen Hütten.
Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild; der Herr gibt Gnade und Ehre.
Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.
Herr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten!
Gem.:  Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen

Kyrie-Gebet: Lass uns nicht in der Sorge gefangen bleiben, sondern öffne du unsere Herzen und Sinne. Lass uns nicht in unserem Kummer versinken, sondern schenke uns Frieden. Zu dir, Gott, trauen wir uns mit unserer Schuld.
Darum rufe ich zu dir
Gem.: Herr, erbarme dich. Christe, erbarme dich. Herr, erbarm dich über uns

Gnadenzuspruch: Herr, Du stellst meine Füße auf weiten Raum. Du lässt leuchten dein Antlitz über mir und hilfst mir durch deine Güte.
Ehre sei dir, o Herr!
Gem.: Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende

Salutatio: Der Herr sei mit Euch
Gem.: und mit Deinem Geist.

Gebet: Gott, wir sehen, wo es nicht weitergeht: Wir hören, wo Streit ist, aber plötzlich fehlt uns der Mut, zu vermitteln. Wir wissen, wo Trauer ist, aber uns fehlen die Worte zu trösten. Wir erfahren viel über Ungerechtigkeit, aber die Kraft reicht nicht aus, dem Unrecht zu wehren. Wir sehen, wo es fehlt. Wir sehen auch unsere Schuld in diesen und vielen anderen Dingen. Deshalb bitten wir um einen neuen Anfang, um das Wagnis zu einem Entschluss, um die Kraft zum Handeln.
Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Gem.: Amen

Schriftlesung aus Johannes 12, 20-24 „Die Salbung in Betanien“
Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten. Dort machten sie ihm ein Mahl, und Marta diente bei Tisch; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen. Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls. Da sprach einer seiner Jünger, Judas Iskariot, der ihn hernach verriet: Warum wurde dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft und das Geld den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil ihm an den Armen lag, sondern er war ein Dieb; er hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben wurde. Da sprach Jesus: Lass sie. Es soll gelten für den Tag meines Begräbnisses. Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. Da erfuhr eine große Menge der Juden, dass er dort war, und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern um auch Lazarus zu sehen, den er von den Toten erweckt hatte. Aber die Hohenpriester beschlossen, auch Lazarus zu töten; denn um seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren!
Gem.: AMEN!

Glaubensbekenntnis und Lied: EG 407,1-3 Stern, auf den ich schaue

Predigt mit Predigttext aus Johannes 6,47-65

Liebe Gemeinde,
wer bei Amazon bestellt, der kann dort auch Bewertungen der gekauften Artikel hinterlassen. Neulich stieß ich auf eine Rezension zur Bibel, die mich schmunzeln ließ. Ein Leser schrieb: "Nachdem ich viel von dem Buch gehört hatte, wollte ich es am Wochenende lesen. Gleich in den ersten Kapiteln geht es los mit einer langen Liste an Geschichten voller Gewalt. Das wurde mir schnell zu viel." Weiter heißt es: "In der Fortsetzung reinkarniert sich der mit übernatürlichen Fähigkeiten versehene Schöpfer persönlich. Dann opfert er seinen Sohn, der, zusammen mit dem 'Heiligen Geist', Teil seiner eigenen Persönlichkeit ist." Und das Fazit? "Sehr repetitiv, langatmig und voller Widersprüche. Verstehe nicht, warum diese Erzählungen im 21. Jahrhundert noch relevant sein sollten."
Vielleicht haben auch Sie sich schon einmal ähnliche Fragen gestellt. Die Bibel ist ein altes Buch, voller fremder Geschichten und Ideen, die uns herausfordern. Gerade unser heutiger Predigttext ist so ein Fall, der es uns schwermacht. Im 6. Kapitel des Johannesevangeliums hören wir Jesus sagen:
47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. 48Ich bin das Brot des Lebens. 49Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. 50Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe. 51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt.
52Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? 53Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. 54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. 55Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. 56Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. 57Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen. 58Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den Vätern, die gegessen haben und gestorben sind. Wer dies Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.
Ja, solche Texte fordern uns heraus, liebe Gemeinde, sie fordern tiefer zu graben und zu entdecken, was sie uns heute sagen wollen. Ich entnehme dem Text drei Aussagen:
Als Erstes sagt Jesus uns: Unter dem Zeichen von Brot und Wein gebe ich mich euch selbst zur Speise. "Mein Fleisch ist die wahre Speise, mein Blut ist der wahre Trank". Wie sollen wir das verstehen? Jetzt können wir tief in die Theologie einsteigen. Von der katholischen Kirche, bei der Brot und Wein in ihrer Substanz durch die Weihe des Priesters verwandelt werden in Leib und Blut Christi.
Oder von Martin Luther, der diese Wesensverwandlung verworfen hat. Brot bleibt Brot und Wein bleibt Wein. Aber auch er betont, dass "in, mit und unter" der Gestalt von Brot und Wein Christi Leib und Blut wahrhaftig gegenwärtig sind.
Oder von den Reformierten, bei denen das Abendmahl nur als Erinnerungszeichen verstanden wird. Als ein Zeichen, das uns sagt: Jesus hat sich am Kreuz für uns geopfert so wie jener Pelikan, von dem die Sage berichtet.
Es geschah in einem Land, das von einer großen Hungersnot befallen wurde. Menschen und Tiere litten entsetzliche Not. Sie wussten nicht, wie sie ihr Leben erhalten konnten. In diesem Land lebte auch ein Pelikan, der sich nicht so sehr um sein Leben als vielmehr um das Leben seiner Jungen sorgte. In seiner großen Not bohrte er sich mit dem Schnabel ein Loch in die Brust und gab sein Blut den Jungen zu trinken. Als die Hungersnot vorüber war, konnten die Jungen gekräftigt ins Leben hinausfliegen. Der alte Pelikan aber starb. Er hatte sein Blut und damit seine Lebenskraft verschenkt an seine Jungen. Doch zwischen dem Opfergang Jesu und dem des Pelikans gibt es einen wichtigen Unterschied: Der Pelikan opfert sich für seine Jungen und stirbt. Jesus aber opfert sein Leben, und gewinnt damit das Leben neu.
Der Tod kann ihn nicht festhalten. Durch Gottes wunderbares Eingreifen kann er den Tod überwinden. Beim Abendmahl, liebe Mitchristen, treten wir neu ein in die Lebensgemeinschaft mit Jesus. Ich bin damit bei dem Zweiten, das Jesus uns sagt: Durch mein Mahl schenke ich euch Lebensgemeinschaft mit mir. Eine Lebensgemeinschaft, liebe Mitchristen, in der er uns ganz nahekommt. Eine Lebensgemeinschaft, durch die wir mit ihm ganz eng verbunden werden. Verbunden wie die Rebe mit dem Weinstock, um ein Bild von Jesus aufzunehmen. Verbunden mit ihm wie der Sonnenstrahl mit der Sonne.
Wer sich darauf einlässt, darf gewiss sein: Ich bin mit dem verbunden, der meinem Leben Energie und Kraft gibt. Ich gehöre zu dem, der immer an mich denkt und immer für mich da ist. Ich habe einen Herrn, von dessen Liebe mich nichts trennen kann. "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm". Jesus sagt uns das zu. Auf diese Zusage können wir bauen: An den Tagen, an denen es uns gut geht, und an allen anderen. Mit dieser Zusage können wir auch getrost in den letzten Tag gehen, der uns auf dieser Erde geschenkt wird. Als Drittes sagt Jesus uns: Die Speise, die ich Euch gebe, gibt Eurem Leben nicht nur Energie und Kraft, Halt und Geborgenheit, Mut und Freude. Sie macht Euer Leben auch unvergänglich. "Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit".
Ist das Abendmahl also eine "Speise der Unsterblichkeit", ein "Gegengift gegen den Tod", wie Bischof Ignatius von Antiochia um 100 n. Chr. in einem seiner Briefe schreibt? Wirkt es ähnlich wie ein Antibiotikum gegen eine Infektion? Ich bin mir nicht sicher, ob es Ignatius von Antiochia in diesem Sinne verstanden wissen wollte. Aber Jesu Worte könnten so verstanden werden. Aber ein Antibiotikum wirkt auch bei einem Kranken, der bewusstlos ist. Es wirkt, egal ob der Patient um die Heilwirkung weiß oder an sie glaubt. Eine Art Medizin, die automatisch wirkt. So ist es aber bei Jesus gerade nicht.
Sagt Jesus doch unmittelbar vor unserem Textabschnitt: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten". Und noch deutlicher: "Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben". Es kommt also auf den Glauben an. Glauben aber heißt: Wir nehmen das dankbar an, was er uns zu geben hat. Wir lassen uns von ihm beschenken, weil wir ihm vertrauen. Wer sich von Jesus einladen lässt zu seinem Mahl, um im Glauben zu essen und zu trinken, der bekennt damit: Ich habe mein Leben nicht aus mir selber.
Jesus ist die Quelle, aus der ich meine Lebensenergie schöpfe. Wir können sie nicht aus eigener Kraft gewinnen, wir können es uns nur von ihm schenken lassen. Möchten Sie und ich uns dies schenken lassen. Möchten Sie und ich erkennen, was wir an Jesus haben: Er ist der Heilige Gottes. Er ist der Mensch, in dem Gott selbst uns begegnet. Und darum kann er von sich sagen: "Ich bin das Brot des Lebens".
Möchte der Hunger nach diesem Brot heute in uns geweckt werden. Und möchte unser Hunger danach im Glauben an ihn gestillt werden: So gestillt, dass wir für immer bei Jesus bleiben wollen.
Amen.

Lied
: EG 221,1-3  Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen

Fürbitten
Unser Gott, die Welt ist voll Elend und Not, voll Unrecht und Gewalt – in unserer Umgebung und dort, wohin unsere Augen nicht schauen. Wir wissen es und wollen es doch nicht wahrhaben. Wir sind bereit zu helfen, aber nur mit halbem Herzen. Wir bitten dich, Gott: Schärfe unser Gewissen, dass wir Ungerechtigkeit erkennen, öffne unsere Augen, dass wir sehen, wo unsere Hilfe gebraucht wird. Mache uns bereit zum offenen Wort, zur entschlossenen Tat, zum wirklichen Verzicht. Stärke uns, wenn wir müde sind und verzweifeln. Hilf uns barmherzig zu sein, weil wir aus deiner Barmherzigkeit leben.

Vaterunser

Lied: EG 66, 1.8.9 Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden

Segen
Gem
.: Amen, Amen, Amen


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