Gottesdienst mit Abendmahl zur diamantenen Konfirmation, 29.06.2025
Einzug Diamantene Konfirmandinnen und Konfirmanden
Begrüßung
Lied: EG 455, 1-3 Morgenlicht leuchtet
Votum: Im Namen …
Gem.: Amen
Psalm 103 (EG+ 175; Leitvers EG 337 statt „Lobe den Herrn“)
Leitvers „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn…“
1. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
2. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
1. der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,
2. der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit
Alle: Leitvers „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn…“
1. Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.
2. Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
Alle: Leitvers „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn…“
1. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
2. So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
1.Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten.
2. Lobet den Herrn, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den Herrn, meine Seele!
Alle: Leitvers „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn…“
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten!
Gem.: Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Kyrie-Gebet: Darum rufe ich zu dir
Gem.: Herr, erbarme dich. Christe, erbarme dich. Herr, erbarm dich über uns
Gnadenzuspruch: … Ehre sei dir, o Herr!
Gem.: Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende
Gebet: … Ewigkeit!
Gem.: Amen
Schriftlesung aus 1. Petrusbrief 1, 6-9
Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit. Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren!
Gem.: Halleluja, halleluja, halleluja!
Glaubensbekenntnis
Lied: EG+ 35, 1-4 Kommt herbei, singt dem Herrn
Predigt mit 2 Bibelsprüchen aus Hesekiel (3,9 und 28,13):
„Ja, ich habe deine Stirn so hart wie einen Diamanten gemacht, der härter ist als Kieselstein.“ und „In Eden warst du, im Garten Gottes, geschmückt mit Edelsteinen jeder Art, mit Sarder, Topas, Diamant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir, Malachit, Smaragd.“
Liebe diamantene Jubilarinnen und Jubilar, liebe Gemeinde,
ich weiß nicht, wie es Ihnen damit geht, wenn Sie als „diamantene“ angesprochen werden. Vielleicht fühlen Sie sich gleich nochmal älter als vorher. Oder aber Sie empfinden „diamanten“ als kostbar und wertvoll, wie es auch irgendwie gedacht ist. Wir hatten im Vorfeld eine Goldene Konfirmandin, die auch angefragt hatte, aber alleine gewesen wäre.
Gold ist schon wertvoll, aber Diamant ist noch viel wertvoller. Diamanten entstehen im Erdinnern in einer Tiefe von 150 bis 250 km und werden von da aus durch vulkanische Aktivität an die Oberfläche gebracht. Durch den gewaltigen Druck verbunden mit Hitze wird aus Kohlenstoff ein wunderbar funkelnder, meist farbloser Stein, der durch seine Molekülstruktur unglaublich glatt und fest wird. Die Schönheit wie ihre Härte waren schon in biblischer Zeit bekannt, wie die beiden Zitate von Hesekiel verdeutlichen.
Petrus verwendet das Bild vom Gold, das auch durch die Einwirkung vom Feuer von den anderen Bestandteilen, der sogenannten Schlacke, gereinigt wird. Und er überträgt dieses Bild auf die Gläubigen, denen er damit eine wichtige Erkenntnis vermitteln will. Große Herausforderungen, Entbehrungen, ja Leiderfahrung sind nicht einfach nur Unglück im Leben. Ich sehe sie auch umgekehrt nicht einfach als gezielte, pädagogische Maßnahme Gottes. Das Leben selbst ist in seinen Gesetzmäßigkeiten eine Art „Zuchtmeister auf Christus hin“ (in Abwandlung eines Paulus-Zitates).
Keiner möchte solchen „Drücken“ ausgesetzt werden oder „durchs Feuer gehen“ müssen. Aber solche Erlebnisse bringen manchmal das Beste in uns hervor, wenn wir bereit sind, das, was gerade geschieht, als Herausforderung anzunehmen. Das Ideal von einem „Leben ohne Leid“ übersieht, dass man Antworten auf die Grundfragen des Lebens nicht einfach so sucht. Vielmehr lebt man meist, wenn es einem gut geht, lieber in den Tag hinein und ist auf das Genießen ausgerichtet. Das Lustprinzip als oberstes Lebensmotto heute führt aber oft zu Egoismus und Gleichgültigkeit gegenüber anderen, da man nicht wirklich mitleiden kann, weil man dem Leiden lieber ausweichen will.
Wenn man die Lebensgeschichte von Jesus einmal mit den Biographien anderer Religionsgründer wie Buddha, Mohammed oder auch Mose vergleicht, so fällt auf, wie groß die Bereitschaft von Jesus war, sein Leben in den Dienst Gottes zu stellen und sich auf die Mitmenschen auszurichten, auch wenn er dadurch viel Enttäuschung, Leid und sogar den Tod auf sich nehmen musste. Er starb ohne Unterstützung, auf sich alleine gestellt einen Verbrechertod, den eigentlich jeder normale Mensch unter allen Umständen vermieden hätte. Denn was danach kommen würde, war, als Jesus verraten und verurteilt wurde, aus den Umständen überhaupt nicht abzulesen.
Jesus war sich lediglich durch seine innige Verbindung zum himmlischen Vater bewusst, dass es doch einen weitreichenden Sinn haben müsse, was er aus Überzeugung tat. Das nimmt aber seinem Leidensweg nichts von der ungeheuerlichen Härte, die er erst einmal ertragen musste. Das dritte Gottesknechtslied im Prophetenbuch Jesaja, das auf Jesus gedeutet wird, drückt das, was Jesus erleiden musste, so aus: „Ich bot meinen Rücken denen dar denen, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mich rauften.
Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Aber Gott der Herr hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Darum habe ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein.“ (Jes. 50, 6.7) Im Kleinen haben wir alle diese Erfahrung einmal gemacht, dass wir Dinge im Leben aushalten mussten um weiterzukommen. In Selbstmitleid versinken hilft da nicht. Man muss sich durchringen, und danach wird es oft besser. So formt das Leben in seinen Herausforderungen unseren Charakter mit einer gewissen Härte nach außen und positiv gewendet mit einer Stärke nach innen.
Aber um nicht in Härte zu erstarren oder zu verbittern, bedarf es einer „Weichheit durch Gottvertrauen“. Wir müssen nicht verzweifeln an dem Negativen, das wir erleben. Das Negative ist durchdrungen von Gottes Güte und Gnade. Gott erträgt uns und möchte das Gute in uns und anderen fördern zu Lebzeiten. Aber er hat noch etwas Besonderes für uns vorbereitet. Petrus formuliert es so: „Ihn (Jesus Christus) habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.“ Wenn man vom Ziel her auf das eigene Leben zurückblickt, so ist es nicht sinnlos oder ungerecht.
Wir mögen das anders empfinden, wenn wir von uns selbst ausgehen und unser Leben nicht von Gott her wahrnehmen und darüber nachdenken. Unser begrenztes, unvollkommenes Leben gewinnt eine neue Tiefe durch das, was Gott am Ende aus unserem Leben macht, indem er es vollendet und uns verwandelt zur „Seelen Seligkeit“.
Vielleicht haben Sie, liebe „diamantene Konfirmierte“, Ihren christlichen Glauben mit der Konfirmationsurkunde irgendwo abgelegt (ich hoffe nicht!). Wenn Sie aber den Glauben aus Ihrer Konfirmationszeit in den Anstrengungen und Herausforderungen Ihres Lebens miteinbezogen haben, so hat es Ihnen hoffentlich eine zuversichtliche Sicht bewahrt, und Sie haben sich dem Leben und den Mitmenschen positiv liebevoll zugewandt.
Dann ist Ihr Charakter quasi wie ein Diamant geworden, fest und klar in seiner Struktur und zugleich leuchtend und wertvoll.
Lied: EG 365, 1.2.5 Von Gott will ich nicht lassen
Fürbitten
Abendmahlsliturgie
Lobgebet: Der Herr sei mit euch
Gem.: und mit deinem Geiste
Erhebet eure Herzen
Gem.: Wir erheben sie zum Herren
Lasset uns Dank sagen dem Herrn, unserm Gott
Gem.: Das ist würdig und recht
Sanctus: …und bekennen ohne Ende
Gem.: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll. Hosianna in der Höhe. Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herren. Hosianna in der Höhe.
Vaterunser
Einsetzungsworte: …das die Sünden der Welt trägt
Gem.: Christe, du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt, erbarm dich unser! (2x) Christe, du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt.
Austeilung mit Einladung, Friedensgruß und Wort nach der Austeilung
Dankgebet: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich
Gem.: Und seine Güte währet ewiglich
Zwischenspiel Orgel
Segenskreis mit Diamantenen Konfirmandinnen und Konfirmanden
Lied: EG 170, 1-4 Komm, Herr, segne uns
Segen
Gem.: Amen, Amen, Amen
Auszug mit Diamantenen Konfirmandinnen und Konfirmanden