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Lichterandacht, 1. Advent, 30.11.2025

Hier können Sie nach dem Gottesdienst den Ablauf nachlesen!

Einzug Kinder und Konfis mit Kerzen und Lied der Kinder

 

Begrüßung

 

Lied: EG 1, 1-3 „Macht hoch die Tür“

 

Votum

 

Psalm 24 (EG 712 im Wechsel)

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR, mächtig im Streit.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR Zebaoth; er ist der König der Ehre.

 

1. Liedvortrag Kirchenchor: „Von allen Seiten umgibst du mich“

 

Gebet von Anselm Grün (Regina)

Ich weiß, dass ich nicht die Gefühle der Kindheit in mir hervorlocken kann. Aber ich bitte dich: Wecke die Sehnsucht in mir, die Sehnsucht nach dir. Bringe mich in Berührung mit der Sehnsucht meines Herzens, mit der Sehnsucht nach Licht und Liebe, nach Geborgenheit und Heimat, mit der Sehnsucht nach Klarheit und Echtheit, mit der Sehnsucht nach dem, „was kein Aug geschaut und in keines Menschen Herz je gedrungen ist“.

 

Flötenkreis: 1. Liedbeitrag

 

Besinnlicher Text („Sehnsucht“ aus Axel Kühner „Eine gute Minute“ – Anke)

„Die Sehnsucht gibt dem Herzen Tiefe.“ (Augustin).

Wer nicht mehr offen und aufbruchsbereit ist, lebt flach und oberflächlich. Wo Menschen noch auf Größeres und Weiteres, Höheres und Tieferes aus sind, bleibt das Leben lebendig. Wenn wir noch auf Letztes und Vollkommenes warten, wenn wir als Menschen noch mit Gott rechnen, bleiben die Tage spannend und bleibt das Leben dynamisch.

Die Sehnsucht, die im Menschen wohnt und ihn wach und in Bewegung hält, ist letztlich die Sehnsucht nach Gott und seiner grenzenlosen Liebe. Nur in Gott ist die Erfüllung so stark wie die Sehnsucht. In ihm finden wir die Ruhe und Geborgenheit, wonach unser Innerstes schreit. Unsere Sehnsucht nach Gott ist die eine Seite eines großen Zusammenhangs. Auch Gott hat Sehnsucht nach uns.

„Der Mensch ist die Sehnsucht Gottes“ (Augustin). Alles in Gott drängt und verlangt nach uns. Gott äußert sich und tritt aus sich heraus in seiner Liebe. In Jesus ist Gott außer sich vor Liebe, kommt uns ganz nah und sucht uns auf, wo wir wohnen, im menschlichen, irdischen, versehrten Leben. In Psalm 63 heißt es: „Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir, mein ganzer Mensch verlangt nach dir!“

 

2. Liedvortrag Kirchenchor: „Maria durch ein Dornwald ging“

 

Predigtimpuls mit Predigtwort aus Römerbrief 8, 26 – 27 (Gute Nachricht)

Aber ebenso wie wir seufzt und stöhnt auch der Geist Gottes, der uns zu Hilfe kommt. Wir sind schwache Menschen und unfähig, unsere Bitten in der rechten Weise vor Gott zu bringen. Deshalb tritt sein Geist für uns ein mit einem Stöhnen, das sich nicht in Worte fassen lässt. Und Gott, vor dem unser Innerstes offen liegt, weiß, was sein Geist in unserem Innern ihm sagen will.

 

Liebe Adventsmarkt-Gemeinde,

am Ende eines besinnlichen, fröhlichen Adventsmarktes finden wir uns noch einmal zusammen, um uns daran erinnern zu lassen, wozu wir eigentlich Advent feiern. Heute wurde vielleicht noch ein kleines Weihnachtsgeschenk gefunden und für die Weihnachtsfeiertage ein Tütchen mit Weihnachtsgebäck. Man traf sich an den Ständen und redete beim Essen und Trinken intensiv miteinander. Es wurde der festlichen weihnachtlichen Musik gelauscht.

Da wehte so ein Hauch von Gemeinschaft und Vertrautheit über allem, und man möchte es gerne irgendwie fassen, was uns da vorweihnachtlich berührt. Wenn wir die Gäste des Marktes danach fragen würden, so würden vermutlich keine zwei Meinungen gleich sein. Das liegt daran, dass wir zweierlei miteinander verbinden. Es sind ganz individuelle Begegnungen oder Sinneseindrücke, die sich mit einer in einer tieferen Schicht unseres Bewusstseins verborgenen Sehnsucht verbinden. Wie nach einem langen Winter der erste Hauch des Frühlings uns an diese schöne, anbrechende Jahreszeit erinnert, so kann in der Advents- und Weihnachtszeit die Sehnsucht nach dem Himmel für einen kostbaren Augenblick erwachen.

Wir wissen alle, dass ein solcher, schöner Moment im nächsten Augenblick schon wieder in anderen Gedanken und Aktivitäten untergeht. Aber die Sehnsucht ist wie eine innere Saite der Seele angeklungen und hallt in uns nach. Was wäre, wenn der eigentliche Grund unserer Sehnsucht nichts Greifbares, Irdisches wäre, sondern schlicht Gott selbst? Wenn unsere Seele quasi auf Gott „gestimmt“ wäre, und wir eigentlich wie verwaiste Kinder wären, die sich nach ihren Eltern sehnen, aber es längst vergessen haben, wer ihre Eltern sind?

Vielleicht halten Sie es mit Anselm Grün, der die Sehnsucht verortet in der tiefen Sehnsucht nach Licht, Liebe, Geborgenheit oder Heimat, nach Klarheit, Echtheit, Gerechtigkeit und Frieden. Aber wer vereinigt all diese Wünsche der Seele, wenn nicht Gott? Das meint jedenfalls Axel Kühner, wenn er schreibt: „Die Sehnsucht, die im Menschen wohnt und ihn wach und in Bewegung hält, ist letztlich die Sehnsucht nach Gott und seiner grenzenlosen Liebe. Nur in Gott ist die Erfüllung so stark wie die Sehnsucht. In ihm finden wir die Ruhe und Geborgenheit, wonach unser Innerstes schreit.“ Man könnte nun die Sorge haben, dass ein allgegenwärtiger, ewiger Gott unser kleines, menschliches Leben schlucken könnte.

Aber dieser Gedanke verkennt das eigentliche Streben Gottes, nämlich die Begegnung mit dem Menschen „auf Augenhöhe“, wie „unter seinesgleichen“. Natürlich können wir uns in unserer endlichen Begrenztheit nicht mit Gott vergleichen, aber wir sind frei, Gott zu begegnen, wie man einem anderen Menschen begegnet. Diese Freiheit, Gott zu erkennen und ihn aus freien Stücken anzuerkennen, ja ihn zu lieben, macht uns Menschen Gott ebenbürtig. Und damit hätten Paulus und Augustin den Kern des Geheimnisses der Sehnsucht gelüftet. „Der Mensch ist die Sehnsucht Gottes“. Und darum kam Jesus in die Welt als die Verkörperung Gottes, der alles getan hat, um uns von dessen aufrichtigen, unbedingten Liebe zu überzeugen.

Aber Gott ist weit mehr als ein jenseitiges „Gottwesen“. Die „Gute Nachricht“ hat in ihrer Übersetzung diesen faszinierenden Gedanken im 8. Kapitel des Römerbriefes herausgearbeitet: „Aber ebenso wie wir seufzt und stöhnt auch der Geist Gottes, der uns zu Hilfe kommt. Wir sind schwache Menschen und unfähig, unsere Bitten in der rechten Weise vor Gott zu bringen. Deshalb tritt sein Geist für uns ein mit einem Stöhnen, das sich nicht in Worte fassen lässt. Und Gott, vor dem unser Innerstes offen liegt, weiß, was sein Geist in unserem Innern ihm sagen will.“ Wenn wir einmal Gott in seiner Herrlichkeit begegnen werden, so wird er nicht für uns ein Fremder sein, den wir erst kennenlernen müssen.

Vielmehr werden wir begreifen, dass wir immer schon mit ihm in einem inneren Dialog waren durch seinen Heiligen Geist. Es ist, wenn wir einmal Gott „erkennen, wie er uns schon immer gekannt hat“, wahrscheinlich noch tausendmal schöner, wie in den Sendungen, wo zwei Menschen, die sich geliebt und aus den Augen verloren haben, plötzlich sich in einem Studio begegnen und um den Hals fallen. Die Erfüllung der starken Sehnsucht in uns kann letztlich nur Gott in seiner bedingungslosen Liebe zu uns bewirken.

Darum ist es so wichtig, die Sehnsucht nach Gott im Herzen zu bewahren und gelegentlich wie heute vielleicht zum Klingen bringen zu lassen.

 

Flötenkreis: 2. Liedbeitrag

 

Fürbitten mit Liedruf (EG+ 38): „Du sei bei uns“

Lieber Gott, es war heute ein anstrengender Tag für die, die beim Adventsmarkt mitgearbeitet haben. Aber es hat auch Freude gemacht, wenn man merkt, dass die Gäste sich freuen, und es gute Gespräche gab. Und der Gedanke ist schön, dass wir mit dieser Veranstaltung vielleicht einen Beitrag geleistet haben, dass Menschen wieder die Sehnsucht nach dir spüren und im Herzen bewahren.

Wir sehnen uns nach dir, Gott –  Liedruf: „Du sei bei uns“

 

Guter Gott, wenn Menschen sich für andere einsetzen, für Gerechtigkeit, Frieden und Menschlichkeit, dann spüren wir auch einen Hauch deiner Wahrheit. Und auch, wenn sie in dieser Welt unterliegen, leiden oder sogar sterben müssen für ihre Überzeugungen, so ist etwas in uns, was uns sagt, dass du ihr Leiden nicht übersiehst, dass ihnen Recht gegeben wird, und die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden. Das kann uns Mut machen und die Hoffnung auf Gerechtigkeit und Frieden in uns bewahren.

Wir sehnen uns nach dir, Gott –  Liedruf: „Du sei bei uns“

 

Himmlischer Vater, die Zeit von Advent bis Weihnachten ist für mich eine schöne Zeit. Es gibt viele Gebräuche und Traditionen, die jedes Jahr daran erinnern, wie wichtig Jesus und seine Geburt für uns Menschen ist. Diese anheimelnde Stimmung im Kirchenjahr ist für Familien besonders wertvoll, weil man zusammenkommt und feiert. Aber es gibt auch viele Menschen, für die ist diese Zeit eher schwierig, weil sie nicht mehr mit der Familie feiern können, und sich dann besonders einsam fühlen. Sei du ihnen über Weihnachten besonders nah.

Wir sehnen uns nach dir, Gott –  Liedruf: „Du sei bei uns“

 

Gütiger Gott, wenn wir uns jedes Jahr an Jesus und seine Geburt erinnern, so wird auch deutlich, dass sein Kommen kein leichter Weg war für ihn und auch für dich. Einige Menschen damals haben ihn abgelehnt und ihn für seinen Auftrag, den du ihm gegeben hast, bekämpft. Und doch hat er nicht nachgelassen, ihnen von dir in Wort und Tat Zeugnis zu geben. Und deine große Liebe hat gewirkt über Generationen hinweg bis heute. Manchmal macht es mich traurig, dass heute viele leichtfertig über dich hinweggehen, als hättest du uns nichts mehr zu geben. Dabei fühlen viele gerade eine innere Leere und Angst, die damit zu tun hat, dass sie auf sich selbst und ihre Möglichkeiten bauen und nicht ihre Sehnsucht auf dich richten.

Wir sehnen uns nach dir, Gott –  Liedruf: „Du sei bei uns“

 

Vaterunser

 

Lied: EG  536, 1-4 Singet fröhlich im Advent 

 

Segen

 

3. Liedvortrag Kirchenchor: „Kling, Glöckchen“

 

 

 

 


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