Lobpreisgottesdienst, 23.03.2025
Lied Jesus berühre mich
Begrüßung und Votum
Lied Mutig komm ich vor den Thron
Gebet
Gott, wir kommen vor deinen Thron und bekennen und bedenken vor dir, auf welchem Weg wir sind. Wir suchen das Leben - aber die vielen Wege verwirren uns. Wir sehen uns nach Liebe - aber wie schnell weichen wir anderen aus. Wir streben nach Glück - aber er kennen wir, was gut für uns ist? Wohin führt uns unser Weg? Führ du uns zum Kreuz.
Amen
Liedblock
Lead me to the cross
Lobet
Alles was wir sind
Lesung Lukas 18, 35-43
Die Heilung eines Blinden bei Jericho
35 Es geschah aber, als er in die Nähe von Jericho kam, da saß ein Blinder am Wege und bettelte. 36 Als er aber die Menge hörte, die vorbeiging, forschte er, was das wäre. 37 Da verkündeten sie ihm, Jesus von Nazareth[1] gehe vorüber. 38 Und er rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! 39 Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! 40 Jesus aber blieb stehen und befahl, ihn zu sich zu führen. Als er aber näher kam, fragte er ihn: 41 Was willst du, dass ich für dich tun soll? Er sprach: Herr, dass ich sehen kann. 42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. 43 Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott.
Impuls
Wie das wohl ist blind zu sein?
Brillenträger haben eine Ahnung davon. Alles ist verschwommen und unscharf, dunkel, schemenhaft.
Ich war einmal mit Freunden in einem Dunkelrestaurant. Ein großer Spaß!. Man sieht wirklich nichts! Glas, Teller und Besteck sind nur durch Tasten und ganz vorsichtig und eingeschränkt nutzbar. Das Essen mit Besteck ja fast lebensgefährlich. Und was wir gegessen haben, haben wir nicht unmittelbar gewusst. Es ist schon krass, dass ohne den Sehsinn nicht klar zu definieren ist, was dort auf dem Teller (wenn es überhaupt einen Teller gab) vor einem liegt.
Wirklich blind zu sein im wahren Leben ist dagegen kein großer Spaß. Das ist uns allen klar. Denken wir an Bartimäus (siehe Lesung)
Er war alleine, wurde links liegegelassen, sein Leben war mühselig, er war abhängig von anderen. Wie oft war er wohl hoffnungslos, traurig und stellte den Sinn seines Lebens in Frage. Seltsam war er, so dachten die anderen möglicherweise über ihn.
JETZT reicht es ihm. Jesus ist in der Stadt, er ist da und Bartimäus setzt alles auf eine Karte. Von diesem Jesus hat er bereits gehört. Deswegen schreit er! Es ist einen Versuch wert. Die anderen wollen ihn zum Schweigen bringen. Aber er gibt nicht auf. Er schreit weiter. Jetzt gilt es - jetzt oder nie! Er vertraut voll auf Jesus. Er kämpft sich hoch, stolpert tastend auf Jesus zu. Er macht sich auf den Weg. Und Jesus bemerkt ihn, wendet sich ihm zu. Bartimäus lässt seinen Mantel fallen (andere Übersetzung) Dieser Mantel ist so viel mehr als er es im eigentlichen Sinne ist. Er bietet Schutz vor Kälte, vor den Blicken anderer und er vermittelt ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit. Jetzt ist die Nähe zu Jesus wichtig. Nur das zähltt. Jesus fragt: „Was soll ich für dich tun?“ Irgendwie ´ne blöde Frage, oder? Es ist doch so offensichtlich. Er antwortet: „Ich will sehen“, und Jesus antwortet „Sei sehend. Dein Glaube hat dir geholfen.“ Sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach. Plötzlich, von jetzt auf gleich, hatte das Leben von Bartimäus einen Sinn, nämlich Jesus nachfolgen. Jetzt ist er nicht mehr abhängig von anderen, wird nicht links liegen gelassen, er ist voller Hoffnung…Eine wunderbare Geschichte. So weit, so gut! Und doch mehr?
Bei dieser Geschichte stellen sich mir immer wieder viele Fragen:
- Wo bin ich blind? Für andere, für die, die Hilfe brauchen? Für mich und meine Bedürfnisse? Für Gott und seinen Plan mit mir?
- Mache ich mich auch auf den Weg zu Jesus hin / gerade jetzt in der vorösterlichen Zeit? Suche ich auch seine Nähe?
- Was nehme ich dafür in Kauf? Wie und wo schreie ich? Wo beziehe ich Stellung für Gott und seine Sache? Oder ist es mir peinlich und ich ziehe zurück?_
- Bartimäus kann hier mein Vorbild sein, er setzt alles auf eine Karte. Die Meinungen der andren sind im völlig egal. Er gibt nicht auf. Und ich?
- Auch in meinem Leben begegnen mir Menschen, die „seltsam“ und anders sind. Wen verurteile ich? Wen lasse ich links liegen? Oder nehme ich jeden so an, wie Jesus auch mich annimmt mit all meinen Fehlern, Ecken und Kanten?
- Was gebe ich auf, um Jesus nahe zu sein? Was ist mein Mantel? Wovor schütze
ich mich? Was halte ich versteckt? Was gebe ich auf?
- Was würde ich sagen, wenn Jesus mich fragt, was er für mich tun solle? Seltsame Frage? Gar nicht so einfach, oder?
- Glaube ich, dass Jesus mein Leben verändern kann. Glaube ich, dass auch in meinem Leben Wunder möglich sind?
- Wie bekomme ich das raus? Ich muss mich auf den Weg machen / so wie Bartimäus. Kompromislos! Ich darf nicht aufgeben, nicht auf die Meinungen anderer setzen, sondern voller Vertrauen auf Jesus zugehen. Vielleicht gerade jetzt, kurz vor Ostern. Ich will mich (neu) auf den Weg machen. Du auch?
Lied Herr, öffne du mir die Augen
Fürbittengebet
Wie gut, Gott, dass du uns nahe bist, dass du uns Menschen siehst. Du siehst alles leid, das verborgene und das offensichtliche. Wir bitten dich: Schau auf alle Menschen, auf die Obdachlosen, die Flüchtlinge und Vertriebenen, die nach Heimat suchen. Die Arbeitslosen und - suchenden und die von der Arbeit Erdrückten, die an Leib und Seele Kranken. Schau und hilf uns zu lieben und zu beten für uns und füreinander. Wie gut Gott, dass du uns Menschen hörst. Du hörst alles Leiden, dass verborgene und das zum Himmel schreiende. Wir bitten dich, höre auf das Klagen der Geängstigten, das Schreien der Unterdrückten, das Stöhnen er Gefolterten, das Seufzen er Sterbenden. Höre und hilf uns zu lieben und zu kämpfen für Gerechtigkeit und Frieden. Wie gut Gott, dass du uns Menschen treu bist. Du bist bei uns in allem Leid. Wir bitten dich, bleibe bei uns und lass uns treu sein denen, die uns ihr Leid klagen, denen, die auf unsere Gebete warten, denen, die uns nach Freundschaft bitten, denen, die nach unserer Hoffnung fragen. Bleibe bei uns und hilf uns zu lieben und zu leben in dieser Zeit.
+ freies Gebet
Vater Unser
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segen - Segenslied