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Taufgottesdienst, 01.06.2025

Das Foto zeigt die Taufszene in einem Kirchenfenster.

Hier können Sie nach dem Gottesdienst den Ablauf nachlesen!

Lied: EG 211, 1.4.5 Gott, der du alles Leben schufst

Votum: Im Namen …
Gem.:  Amen

Psalm 67 (EG 730 im Wechsel)
Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse uns sein Antlitz leuchten,
dass man auf Erden erkenne seinen Weg, unter allen Heiden sein Heil.
Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völker.
Die Völker freuen sich und jauchzen, dass du die Menschen recht richtest und regierst die Völker auf Erden.
Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völker.
Das Land gibt sein Gewächs; es segne uns Gott, unser Gott!
Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!

Kommt, lasst uns den Herrn anbeten!
Gem.:  Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen

Gebet: … Ewigkeit!
Gem.: Amen

Taufauftrag

Glaubensbekenntnis

Taufe (Tauffragen, Taufhandlung mit Taufsegen, Taufkerze, Eltern-Paten-Segen)

Lied: EG+ 61, 1.2.4 Wasser des Lebens, Worte des Himmels

Schriftlesung aus 4. Mose (Numeri) 6, 22-27
Und der HERR redete mit Mose und sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet:
Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.

Predigt mit Taufspruch aus 1. Mose (Genesis 12,2b)
Gott spricht: Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.

Liebe Familie, liebe Taufgesellschaft, liebe Gemeinde,
sie haben sich als Taufeltern Gedanken um den Taufspruch von !!! gemacht und sogar passende Lieder ausgesucht. Das finde ich schön, und das zeigt mir, dass Ihnen der Inhalt des Taufspruches wichtig ist. Darum möchte ich gerne den Gedanken des Segens etwas genauer erläutern.
Eine Wurzel des Wortes „segnen“ bedeutet schlicht: „Gutes über jemand sagen“. Wenn also Aaron als sozusagen der erste offiziell bestellte Priester im Gottesdienst der versammelten Gottesdienstgemeinde zuspricht: „Der Herr segne dich“, so könnte man auch formulieren: „Gott möge gut über dich reden!“ Unter den Menschen ist es eher üblich, „schlecht über jemand zu reden“. Da hören die Leute zu. Schlechtes ist interessant, da fühlt man sich gegenüber demjenigen, über den schlecht geredet wird, überlegen. Darum hört man gewöhnlich eher Schlechtes als Gutes von anderen.
Der Priester ist hier aber das Sprachrohr Gottes. Wenn Gott also gut über uns redet, dann zeigt das, dass Gott an uns als Menschen interessiert ist, und er auch gut von uns denkt, sonst könnte er nicht gut über uns reden. Der Aaronitische Segen geht in Bezug auf Gott noch einen Schritt weiter: „Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten!“ Wenn mich ein Mensch strahlend anschaut, so denkt er nicht nur gut von mir, sondern er empfindet auch Freude, wenn er mich sieht. Gott strahlt mich an, wenn er „sein Angesicht“ mir zuwendet.
Da kann ich doch gar nicht so ein unbedeutender oder gar schlechter Mensch sein, wenn Gott sowas macht. Wenn man das ernst nimmt, so fragt man sich: Kennt Gott denn meine Schwächen und Fehler nicht? Denn ich bin ja eher gewohnt, dass andere mir meine Fehler vorrechnen. Aber Gott ist doch Gott, und er kennt mich und mein Herz besser als irgendwelche anderen Leute. Dann muss doch Gott etwas Liebenswertes sehen, was andere oder sogar ich selbst übersehe. Johannes hat einmal den schönen Satz gesagt: „Wenn mein eigenes Herz mich verdammt, so ist Gott größer als mein Herz.“
Gott ist nicht blind – im Gegenteil, aber im Unterschied zu anderen oder zu mir selbst, ist seine Liebe zu mir so groß, dass er das Gute in mir trotz des Schlechtem noch erkennen kann, und wenn ich ihm vertrauen lerne, wird er in mir Stück für Stück das Gute nach vorne bringen und das Schlechte nach hinten. Und selbst wenn das nicht gelingt, weil ich zu schwach bin, mich grundlegend zu verändern, so stellt er mir durch Jesus Christus in Aussicht, mich einmal von mir selbst zu erlösen, d.h. wie bei einer OP wird das „Schlechte“ weggenommen und das „Gute“ in mir wird quasi „runderneuert“, in biblischen Worten: „vollendet“ werden. Es liegt am Ende nicht daran, wie gut wir im Leben waren, obwohl das es natürlich einfacher macht, als wenn unser Leben immer mehr vom Bösen überschattet wird.
„Gott sei dir gnädig“, da könnte man von Jesus her sagen, dass Gott uns allen gnädig ist, seine Liebe lässt sich nicht vom Bösen verdrängen, sondern hat das Böse endgültig überwunden. Als wir eben !!! getauft und ihn gesegnet haben, da haben Sie als Taufeltern und Paten bestätigt, dass Jesus !!! gnädig ist und sein wird. Gottes Frieden steht für !!! bereit und ist jetzt schon im Glauben wirksam.
Der Segen hat nämlich noch eine Besonderheit. Es ist nicht bloß ein guter Gedanke, der über !!! ausgesprochen wird, es ist zugleich auch eine „heilsame Kraft“, die ihm in der Zeichenhandlung der segnenden Hand zufließen kann. Ich selbst habe die heilsame Kraft einer solchen Handauflegung bei mir gespürt, und andere haben dies auch durch mich erfahren, wenn ich segnend die Hände aufgelegt habe.
Der Aaronitische Segen am Ende des Gottesdienstes macht aber deutlich, dass Gott segnet und nicht der Mensch. Man könnte es so formulieren. Als Pfarrer in dieser priesterlichen Tradition fließt der Segen, der von Gott her kommt, quasi durch mich hindurch und kommt bei dem, der sich diesem Zuspruch Gottes öffnet, auch mitunter fühlbar an. So erklärt es auch der Zusatz im 4. Mose: „Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.“
Liebe Taufeltern, ihr habt nun für !!! den Taufspruch aus 1. Mose 12,2 ausgesucht: „Gott spricht: Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“ In diesem Gedanken, dass !!! für andere „ein Segen“ sein soll, kommt noch ein weiterer Aspekt des Segnens zum Tragen, was in alttestamentlicher Zeit auch vom Vater auf den Sohn und darüber hinaus praktiziert wurde. Der Segen wird nämlich von Generation zu Generation weitergegeben.
Wenn ihr, liebe Taufeltern und Paten, versprecht, dass !!! „die frohmachende Botschaft von Jesus Christus kennenlernt und den Weg in die christliche Gemeinschaft findet“, so ist das zunächst nur ein Versprechen und eine Verantwortung, die ihr übernehmt. Aber wenn euch das „mit Gottes Hilfe“ gelingt, so geht der Segen über die Generationen hinweg weiter. Der Segen ist also kein Automatismus, sondern dahinter steht eine lange Kette von Menschen, die ihren Glauben in der Vergangenheit bis in die Gegenwart ernstgenommen haben und dafür eingestanden sind, ihn weiterzugeben.
Der erfahrene Segen soll also dazu führen, dass man für andere und insbesondere auch für die nächste Generation „zum Segen wird“. Und so ist es ein großer und guter Wunsch, dass !!! einmal selber für andere, ja vielleicht für seine Kinder, die er einmal haben wird, zum Segen wird. Das wünsche ich ihm jedenfalls!

Lied
: EG+ 33, 1.2.4.6 Gott, dein guter Segen

Fürbitten

Vaterunser

Lied: EG 590, 1-3 Herr, wir bitten: Komm und segne uns

Segen
Gem
.: Amen, Amen, Amen



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