Die Texte und Fotos beruhen auf der "Besonderen Lernleistung - Geschichtsrezeption im digitalen Zeitalter: histocaching" als neue Form der Vergangenheitsbegegnung am Beispiel der Braubacher Barbarakirche." von Tobias Metz.
Für Nachfragen und detaillierte Auskünfte wenden Sie sich bitte, über das Gemeindebüro, an Tobias Metz.
Die erste Orgel der Barbarakirche stiftete Landgräfin Anna Elisabeth, Gemahlin von Landgraf Philipp II. von Hessen-Rheinfels, noch vor 1600.
Die Orgel wurde 1672 auf eine damals neu erbaute Orgelbühne auf der Nordseite des Chores versetzt. Diese nur vom Nachbarhaus, der Kantoreischule, aus, zugängliche kleine Empore nannte man noch die „alte Orgel“, als sie bei der Wiederherstellung der Kirche 1875 abgebrochen wurde. Die Orgel war nach über 100 Jahren Standzeit baufällig geworden.
Die zweite Orgel, von einem Orgelbauer aus Frankfurt, wurde 1718 auf der Nordempore aufgestellt. Der Preis von über 300 Thaler wurde von Spenden der Bürger und dem Verkauf von Holz aus dem Stadtwald aufgebracht. Auch diese Orgel wurde nach fast 100 Jahren baufällig und unbrauchbar.
Die dritte Orgel stellte Hoforgelmacher Christian Ernst Schöler, Bad Ems, im Auftrag der Stadt Braubach, am 16.08.1809 fertig. (Abb. 151+152). Die Orgel wurde in das Gehäuse von 1718 eingebaut. 1904 plante man den Abriss der Orgel wegen der Neugestaltung der Emporen. Im Juni/Juli 1917 erfolgte die Abholung von 83,56 kg Prospektpfeifen aus Zinn zum Einschmelzen für Kriegszwecke. 1923, als die Barbarakirche als Lager für die französischen Besatzer der Stadt vermietet wurde, wurden weitere Pfeifen aus der Orgel genommen.
Erst am 18.09.1928 wurde das reich verzierte, barocke, aber leicht beschädigte Gehäuse und 17 verbliebene Holzpfeifen gänzlich entfernt und inventarisiert. Im Jahr 1935 wurde die Orgel durch die Gebrüder Oberlinger in den Chor der Ev. Kirche zu Feldkirchen versetzt. Dort wurde sie 1944 durch einen Bombeneinschlag zerstört.
Die vierte Orgel (4 Register), erbaut von Förster & Nicolaus 1969, wurde 2015 als Leihgabe der Ev. Kirche in Hessen und Nassau, auf der eigens dafür umgebauten Westempore, aufgestellt und farblich angepasst. (Abb. 159 + 160)
Der Flügel von der Firma K. Kawai wurde am 18.06.1972 von Annemay Schlusnus der Ev. Kirchengemeinde Braubach gestiftet. Annemay Schlusnus war die letzte Frau von Kammersänger Heinrich Schlusnus, der am 06.08.1888 in Braubach geboren wurde und mindestens einmal im Jahr zum Geburtstag seiner Mutter Anna Schlusnus in der Barbarakirche ein Konzert gab. (Abb. 161 + 162)
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Sakristei schon einige Jahre nach Fertigstellung des Chores an diesen angebaut wurde.
Die gotischen Türbeschläge der beiden Türen der Sakristei sind original erhalten und wurden bei der Renovierung 1967/70 auf neue Türblätter aufgebracht. (Abb. 80+81)
An der Südwand der Sakristei befinden sich eine kleine Nische und ein Sakrarium (ein Ausgussbecken in der kath. Kirche mit Abfluss in den Boden, in dem gebrauchtes Taufwasser und andere Reste von sakramentlichen Feiern entsorgt werden). (Abb. 73)
Auf der Nordseite der Sakristei befindet sich eine Wandmalerei, die wahrscheinlich im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts unmittelbar nach Vollendung des Chores entstanden ist. Dies wird durch den Stil der Figuren begründet.
Diese „spätromanische“ Wandmalerei (ca. 2,47 x 0,90 m groß) wurde 1913 entdeckt und freigelegt. Bei der Renovierung 1967/70 fand man nur noch Reste der Kreuzigungsszene. Zu sehen ist unter dem Kreuz Christi, das sich in der Mitte befindet, rechts der Hauptmann mit einigen Soldaten und links die ohnmächtig zusammengesunkene Maria mit weiteren Personen. (Abb. 75-78)
Der obere Teil der Malerei ist durch ein später eingezogenes frühgotisches einfaches Kreuzgratgewölbe (Abb. 74) weitgehend zerstört. So ist der Kopf des Christus am Kreuz verdeckt. Der am linken Bildrand unten, von dem Gewölbe abgeschnittene Fuß einer nach links schreitenden Person belegt, dass das Wandbild ehemals um einiges breiter war.
In der Sakristei befindet sich heute das Stuhl- und Tischlager.