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Die Texte und Fotos beruhen auf der "Besonderen Lernleistung - Geschichtsrezeption im digitalen Zeitalter: histocaching" als neue Form der Vergangenheitsbegegnung am Beispiel der Braubacher Barbarakirche." von Tobias Metz.
Für Nachfragen und detaillierte Auskünfte wenden Sie sich bitte, über das Gemeindebüro, an Tobias Metz.

Vorgeschichte

Die historische Barbarakirche in Braubach
Im 6. Jahrhundert brachte der aquitanische Mönch Goar den christlichen Glauben ins Mittelrheintal. 691 wird Braubach erstmals urkundlich durch die Schenkung eines Weingartens mit einem Höfchen, erwähnt. Bis in jene Zeit reichen ohne Zweifel auch schon die Anfänge der Martinskirche, der ursprünglichen Pfarrkirche in einem Bergsattel oberhalb der Stadt, zurück. Um 1000 wird diese in einem Verzeichnis der Kirchen des Stifts St. Kastor als Kirche in Braubach genannt. Braubach besteht zu dieser Zeit aus zwei Siedlungen. Die erste befand sich im Bereich des Rheinbergs (Kerkertser Straße = Kirchgasse) und bestand unter anderem aus einer eigenen Kapelle mit Friedhof und später der Burg Rhinberg. Sie wurde 1461/62 zerstört. Heute sieht man von der Siedlung nichts mehr. Die zweite Siedlung befand sich auf dem Bergsattel der Martinskirche. Hier stand auch die „Alte Burg“. Von dieser Siedlung ist nur noch die Martinskapelle vorhanden. Aus strategischen Gründen wurde zu Beginn des 13 Jahrhunderts die „Alte Burg“ aufgegeben und auf dem benachbarten Berg die heutige Marksburg erbaut. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch diese Siedlung aufgelöst und am Großbach am Fuße des Burgberges im Tal, neu angesiedelt. Dieser Teil heißt später Oberstadt. In der späteren Unterstadt, am Schwemmland am Rheinufer, befand sich vor der Stadtrechtverleihung 1276 nur ein Salhof (auch Fron- oder Gutshof) und eine Fischersiedlung. (Abb. 1+2)

Nach den neusten dendrochronologischen (Jahrringuntersuchung von Holzproben zur Altersbestimmung) Untersuchungen von 2018, im Rahmen der Sanierungsarbeiten der Barbarakirche, stellte man fest, dass die Balken des Schiffsdaches 1265/1266 verbaut worden sind. Demnach stand das heutige Kirchenschiff der Barbarakirche bereits 10 Jahre vor Verleihung der Stadtrechte in der Unterstadt am Rhein. Da die Bevölkerung weiter wuchs und somit Platznot herrschte, wird die Unterstadt, früher als bisher angenommen, bevölkert. Sie wurde durch den Marktplatz, das neue Rathaus und die Kirche zum Zentrum des städtischen Lebens.

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